Trendsport: Afrika-Ausbeuten

25. September 2009

Es wird sicher niemanden überraschen, das die Industrienationen die afrikanischen Nationen gehörig ausbeuten. Nur wie es scheint, haben die Afrikaner keine Lust mehr, dabei einfach zuzusehen.

„As from now the AU [African Union] would work towards ensuring that African nations and our farmers get their rightful share of our God-given natural and agricultural resources,“ he said.

„The UN must come to the rescue of Africa otherwise we Africans stand ready to liberate ourselves from this eternal bondage at any cost,“ said President Yahya A.J.J. Jammeh at the second day of the 64th annual General Assembly debate.

(Quelle: allafrica.com)

Da sollten die Afrikaner nur auf der Hut vor der Nato sein, denn

auch „eine Unterbrechung der Zufuhr lebenswichtiger Ressourcen“ rechtfertigen der Doktrin zufolge den Einsatz militärischer Gewalt. Außerhalb des Bündnisgebietes und notfalls ohne UN-Mandat.

(Quelle: taz)

Der Präsident von Gambia liefert auch gleich einige interessante Zahlen mit

The President of the small West African country said that powerful multi-national corporations – which he described as „locusts“ – have exploited the continent’s natural resources for centuries, keeping at least 95 per cent of the profits for themselves.

Mr. Jammeh noted that only four African countries receive more than 3 per cent of the profits from the mining of their mineral resources, with the rest making even less from the companies.

In addition, he said that the excruciating debt burdening African nations, which very few rich countries have cancelled, consumes 80 per cent of the 3 to 5 per cent profit left to them by the multi-nationals.

(Quelle: allafrica.com)

Ok, die meisten Staaten bekommen also weniger als 3% des Profits aus der Ausnutzung ihrer eigenen Ressourcen und davon zahlen sie wiederum 80% an uns, um die Schulden zu bezahlen, in die wir sie getrieben haben.

Ich muss gerade an Hagen Rether denken

Mexiko? Keine Ahnung. Ich habe gehört, in Mexiko können sie ihr täglich Brot nicht mehr backen. Die Tortillas sind so teuer, weil der Mais-Preis so hoch ist. Weil wir hier Bio-Diesel tanken wollen. „Du, verdammt, das Erdöl geht langsam aus. Was tanken wir morgen?“
„Hm, lass uns doch jetzt mal äh … Lebensmittel vertanken.“
„Super Idee. Aber nicht unsere Lebensmittel. Deren Lebensmittel“
„Ja klar, war ja auch deren Erdöl.“

Ungefähr ab Minute 6:00 wird es spannend

Tja, Pech für Afrika, das wir deren Ressourcen brauchen.


Keine Kritik in Kambodscha

23. September 2009

Scheinbar sollte man in Kambodscha besser nicht die Regierung kritisieren oder auf Missstände hinweisen.

Cambodia’s opposition leader Sam Rainsy accused Prime Minister Hun Sen of silencing critical voices in the country in the face of growing discontent among Cambodians induced by the government’s corrupt practices and mismanagement of the economy and the effects of the worldwide financial crisis, according to Southeast Asian Press Alliance (Seapa).

Und warum das ganze?

He said the government’s corruption has further weakened the national economy. „Cambodia is losing US$500 million every year to corruption,“ he said

Man sollte auch besser nicht mit einem Kritiker gesehen werden oder ihn gar verteidigen.

Kong Sam Onn, the legal counsel who represented Mu Sochua and Ho Vann, was himself charged with defamation by the Prime Minister. He was also threatened with disbarment. Like the editor Sam Dith, Kong Sam Onn
was forced to apologise to the Prime Minister, and then compelled to join the ruling party, in return for the withdrawal of the case against him.

Als Hauptverantwortlicher wird man allerdings richtig bestraft.

On June 26, 2009, Hang Chakra, the publisher and editor-in-chief of the Khmer Machas Srok was sentenced to one year in prison. He was tried in absentia, despite the fact that he never fled or left the country. He was also fined 9 million Riel or (about $2250), for „disinformation“ and for „dishonouring public officials“.

Und Hang Chakra ist nicht alleine. Alles weitere beim asia news network.

Ach ja, aus der Serie bedrohte Journalisten

Duong Hak Sam Rithy, vice president of the Cambodian Association for the protection of Journalists (CAPJ) claimed that some 10 journalists have been killed by government agents. Up to now, he said, police have not yet concluded their investigation in any of the cases.


Ein Team für jeden Fall

22. September 2009

Die SPD hat das Team Steinmeier.

Die CDU das teAM Deutschland.

Aber mein Lieblingsteam sind die hier.


Journalisten haben es schwer

22. September 2009

Bei uns nur durch die Verlagskrise und die Konkurrenz aus dem Internet, aber bei Report ohne Grenzen kann man im Barometer für 2009 sehen, dass es in anderen Ländern deutlich schwerer ist, als Journalist zu arbeiten oder nur zu überleben.

In diesem Zusammenhang noch ein Blick nach Uganda

A recent spate of media arrests has provoked widespread condemnation, and raised fears that President Yoweri Museveni might be planning a clamp-down on press freedom ahead of next year’s national election.
Government prosecutors have justified some of the arrests by claiming that the journalists‘ reports were seditious and undermined the sovereignty of the Ugandan state.

So kann man auch gegen kritische Berichte vorgehen.

Betty Amongi, a member of parliament for the Apac District, thinks that things could become even tougher for journalists if the proposed amendments to the sedition law go through.

The law defines sedition as „an act of bringing into hatred or contempt or to excite disaffection against the person of the President, the government as by law established or the constitution“.

At the moment, speeches and publications that seek to point out errors made by government are not subject to the law.

But, according to Amongi, this exemption could be removed under the new proposal being discussed.

(Quelle: allafrica.com)

Da wirken die Absatzschwierigkeiten der hiesigen Verlage plötzlich als das angenehmere Problem. Wenn es bei uns strafbar wäre, über Fehler der Regierung zu berichten, gäb es bald kaum noch Berichte über Merkel und Co.


Musiktip (1)

21. September 2009

Ich werde in Zukunft öfters mal freie Musik empfehlen, die mir gefällt.

Es geht los mit Erica Shine – I Will Wait For You


Ego-Dämpfer

19. September 2009

Mal wieder den eigenen Platz in der Realität korrigieren:

Intelligentes Leben

(Quelle: xkcd.com)


Terrorwarnungen zur Bundestagswahl 09

18. September 2009

Fefe hat ja schon auf die zu Terrorwarnung zur Wahl hingewiesen.

Oh und macht euch mal keine Sorgen um die CDU und ihre angeblichen Terroranschläge vor den Wahlen, vor denen sie seit Monaten warnen, damit ihr alle panikschlotternd CDU wählt. Das könnte ja immer noch kommen — als Vergeltungsanschlag!1!!

Hier ist sie.

Angesichts erhöhter Terror-Gefahr sind gut eine Woche vor der Bundestagswahl die Sicherheitsmaßnahmen in Deutschland verschärft worden. Auf allen Flughäfen und an einigen Bahnhöfen patrouillieren seit heute Bundespolizisten mit schweren Schutzwesten und Maschinenpistolen.

Und natürlich diese Geschichte nicht vergessen.

Selbst gebastelte Bomben, Handgranaten und Sprengstoff in rauen Mengen hat die Polizei in über 20 Erdlöchern in Deutschland und Österreich gefunden. Die Ermittlungen dauerten über ein Jahr, weil die Polizei zuerst den Code entschlüsseln musste, der zu den Verstecken führte.

Oh Mann. Für wie dämlich hält uns unsere Regierung?


Forderungen an die Piratenpartei

18. September 2009

Der allgemeine Wahlkampf ist ja recht langweilig, aber zumindest im Netz hat sich jetzt doch noch ein Thema gefunden, über das man streiten kann. Die Piratenpartei und ihre Positionen. Und es werden Forderungen gestellt, was die Piraten machen und wozu sie eine Position einzunehmen haben.

Mal geht es um die Rolle der Frauen und es entsteht eine emotionale Diskussion. Und das nur, weil die Gleichberechtigung für die Meisten von uns so selbstverständlich ist, dass wir nicht nochmal extra erklären, dass sie für uns selbstverständlich ist.

Gleichstellung und Umweltbewusstsein sollten zumindest innerhalb des Bürgerrechts-Milieus als Standard gelten. Und zur Überschrift dieses Beitrags: Eigentlich gibt es kein Problem zwischen Frauen und Piraten. Nur zwischen den beiden Generationen der Bürgerrechtsbewegung. Und auch hier nur, weil die ältere sich (wie immer) anstellt.

Das aber ist eine Position, die so nicht von allen verstanden wird. Im Gegenteil, man wird dafür erstmal beschimpft: „Wenn ich Deine Ergüsse so lese, kriege ich das Kotzen…“ und „Insofern betrachte ich deine Meinung nur als unerleuchtetes, dummes Geschwätz.“ Meinungsfreiheit über alles, aber trotzdem ist es erfreulich, dass sich hier „nur“ die Frauen-Gleichstellungs-KämpferInnen aufregen. Schließlich ignorieren die jungen Piraten auch die Errungenschaften früherer Bürgerrechtsbewegungen wie der SPD, nämlich gleiches Wahlrecht für alle – und Arbeitnehmerrechte dazu.

Weil uns allen, die wir zur Zeit am Leben sind, diese Rechte als selbstverständlich gelten. Obwohl sie es, im Falle der Arbeitnehmer, in Problemsituationen genauso wenig sind wie im Falle der weiblichen Bürger. Und jeweils auch aktiv eingefordert werden müssen. Nur muss man eben unterscheiden, und dazu sollten erwachsene Leute fähig sein, wo gegen Diskriminierung gekämpft werden muss,und wo sie schon überwunden ist.

(aus einer Zusammenfassung bei Telepolis)

Mal geht es um die Frage, ob man der Jungen Freiheit ein Interview geben darf. Aktuell fordert jetzt die taz, vertreten durch Albrecht von Lucke, dass die Piraten ihren Freiheitsbegriff definieren sollen, um zu vermeiden, dass rechte und linke Extremisten glauben könnten, die Piraten würden sie unterstützen. Dabei ist die Position doch klar. Wir sind für die Bürgerrechte. Einer Bürgerrechtspartei, deren Wahlprogramm mit den Worten

Die grundlegenden Rechte jedes einzelnen Menschen sind das höchste Gut und Ausdruck unserer Menschlichkeit. Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, beschlossen und anerkannt von den Staaten der Vereinten Nationen, stellt dabei die umfassende und allgemein anerkannte Sammlung dieser Rechte dar. Die dort genannten Rechte sind unteilbar und gelten für jeden Menschen gleichermaßen, unabhängig von seiner Herkunft, seiner Religion, seinem Geschlecht, seiner Kultur oder anderer Merkmale. Jeder Mensch muss sich frei entfalten können, ohne Repressalien befürchten zu müssen. Jede Diskriminierung ist abzulehnen. Wir kämpfen dafür, die Menschenrechte national wie international
durchzusetzen.

beginnt, scheint kaum ein Sammelbecken für Rechte zu sein.
Es dürfte eigentlich jedem, der sich 5 Minuten Zeit nimmt, um mal die Ziele der Piratenpartei nachzulesen klar sein, dass Extremisten von Links und Rechts bei uns keine Unterstützung für ihre Ziele finden können. Wenn Sie uns dennoch wählen sollten, macht uns das unglaubwürdig oder unwählbar? Werden die Grünen unwählbar, wenn Aktivisten, die Pelzträger mit Farbbeutel bewerfen, sie wählen?
Wird die CDU unglaubwürdig, wenn Mitglieder wegen des Besitzes von Kinderpornographie verurteilt werden?

Solange eine Partei zu ihren Zielen steht, muss man es auch ertragen können, das Applaus aus Ecken kommt, die man vielleicht nicht mag. Wir sind nicht die SPD, die gegen ihre eigenen Vorschläge stimmt, weil sie Unterstützung von der Linkspartei fürchtet.

Was die Linke mit ihrem Mindestlohn-Antrag betreibt, ist eine Show und keine Politik. Indem sie einen Antrag eingebracht hat, der Buchstabe für Buchstabe der Position der SPD gleicht, hat sie sich selbst in ihrer eigenen Hilflosigkeit entlarvt. Es war richtig, dies durch die Ablehnung des Antrags deutlich zu machen.
Wir wollen in der Koalition in der wir uns befinden, den Mindestlohn durchsetzen. Wir wissen zwar, dass dies ein schwieriger Prozess wird, aber wir arbeiten hart an einer Lösung.

(Quelle abgeordnetenwatch)

Vorwürfe können geäußert werden, wenn wir beginnen unsere Ziele für etwas Macht zu verraten.

Und natürlich wird überall gefordert, dass man mit Zeitungen wie der Jungen Freiheit nicht reden darf. Dabei wird es doch erst dann verwerflich, wenn man beginnt rechte Inhalte von dort zu übernehmen. Und wenn das in der Zukunft der Fall sein sollte, dann werde ich mich sicher auch beschweren. Einen Dialog abzubrechen, bevor er begonnen hat ist nicht besonders demokratisch. Und auch mit Rechten darf man sprechen. Das die JF ziemlich weit rechts steht, wird nicht bestritten. Aber so lange sie nicht als verfassungsfeindlich verboten wird, kann und darf man mit ihr sprechen
„Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden“, schrieb Rosa Luxemburg im Sommer 1918 in kritischer Auseinandersetzung mit den Bolschewiki. Und auch wenn der Spruch vielleicht viel zu oft genutzt wird, gilt er dennoch.

Und zum Schluss noch eines. Wer nur am Rand steht und meckert, ohne sich mal aktiv zu beteiligen, der darf sich trollen.
Wer will, dass wir eine Diskussion zum Thema führen, darf sie gerne beginnen. Aber konstruktiv. Bei uns kann jeder an der Entwicklung der Partei mitwirken. Noch gibt es keine verkrusteten Strukturen und Seilschaften. Hier geht’s zum Wiki.


Zur Erinnerung: Mentors Manifest

17. September 2009

Die Älteren werden sich erinnern, für die Jüngeren ist es vielleicht neu. Aber es bleibt gut und ist in seiner Grundidee immer noch ein wichtiger Beitrag zur Wertedebatte.

This is our world now…
the world of the electron and the switch, the beauty of the baud. We make use of a service already existing without paying for what could be dirt-cheap if it wasn’t run by profiteering gluttons, and you call us criminals.
We explore… and you call us criminals.
We seek after knowledge… and you call us criminals.
We exist without skin color, without nationality, without religious bias… and you call us criminals.
You build atomic bombs, you wage wars, you murder, cheat, and lie to us and try to make us believe it’s for our own good, yet we’re the criminals.

Yes, I am a criminal. My crime is that of curiosity. My crime is that of judging people by what they say and think, not what they look like. My crime is that of outsmarting you, something that you will never forgive me for.

I am a hacker, and this is my manifesto. You may stop this individual, but you can’t stop us all… after all, we’re all alike.

+++The Mentor+++

Vom January 8, 1986. Quelle


Angst statt Freiheit

15. September 2009

Wer glaubt die Geschichte mit den Prügelcops bei Freiheit statt Angst 2009 sei schon schlimm genug hat wohl noch nichts von den Erlebnissen von Markus gehört. Er hatte einen Leatherman dabei, den er gegen über einem Polizisten auch angab.

Er fragte, ob ich das Messer noch schnell nach Hause bringen könnte. Das konnte ich nicht, denn ich bin ja kein Berliner. Der Polizist bot mir daraufhin an, das Messer bei der Polizei vor Ort abzugeben und es nach der Veranstaltung wieder abzuholen. Ich willigte ein.

Was dann folgte war eine Festnahme, mehrere Stunden Knast und eine hübsche erkennungsdienstliche Behandlung. Na das schafft doch Vertrauen gegen über der Polizei.

(via Reizzentrum)